Das Phänomen der Resonanz


Ich möchte heute ein Ereignis eines jungen Erwachsenen erzählen und beleuchten. Das Geschehen hat mich beeindruckt, vor allem, da uns dies im Alltag, insbesondere auch bei unseren Kindern selbst oft so geht.

 

In der Familie meiner Freunde ist der jüngste Sohn mit 18 Jahren dabei den Führerschein zu machen. Ein junger Mensch, der sehr sensibel auf die Umwelt reagiert und somit jede mögliche Reaktion einer anderen Person schnell aufnimmt. Der Fahrschüler und sein Fahrlehrer haben sich bisher gut verstanden und die Fahrstunden konnten ohne Zwischenfälle ablaufen. Eines Tages gab es aus Sicht des Fahrlehres eine brenzliche Situation. Der Fahrlehrer war ganz aus dem Häuschen und beschimpfte seinen Schüler mit den Worten "Bei dir ist es ja gemein gefährlich mit zu fahren".

Der Fahrschüler war völlig überrascht über diese Reaktion und der Heftigkeit. Bisher war doch alles gut gewesen und er wurde für seine Leistung gelobt. Nach dieser einmaligen Situation fühlte sich der junge Mann so unsicher, wie wohl sein Fahrlehrer mit ihm auch und nahm diese Unsicherheit in sich auf. Dies führte dazu, dass sich der Fahrschüler entschloss, keine weiteren Fahrstunden bei diesem Lehrer zu nehmen. Er organisierte sich einen anderen Fahrlehrer, der besser zu ihm passte.

Nach kurzer Zeit bekam er von seinem neuen Fahrlehrer gespiegelt, wie sicher und souverän er im Straßenverkehr teilnehmen kann. Er solle sich nicht wundern, wenn er auch mal nebenbei aufs Handy schauen würde. Dies ist ein Zeichen, dass er ihm vertrauen würde und er dürfe bald zur Prüfung gehen.

Nach allen restlichen Pflichtfahrten wurde der Sohn meiner Freunde zur Prüfung angemeldet.  Er hat die Fahrprüfung mit pravour bestanden und kann stolz auf diese Leistung sein. Und vor allem, dass er sich von einer Unsicherheit des Fahrlehrers nicht durcheinander bringen lies.

 

In dieser Beschreibung wird deutlich, wie wir Gefühle und Empfindungen aus unserer Umwelt aufnehmen und darauf reagieren (können). Jeder Mensch, vor allem die Eltern unter uns, haben Situationen erlebt, in denen dies sehr deutlich wird. Kommen wir in einen Raum, in dem "dicke Luft" herrscht, fühlt man genau, dass sich dort Menschen aufhalten, die bewusst oder unbewusst, ausgesprochen oder unausgesprochen einen Konkflikt miteinander haben.

Kinder reagieren an Tagen, an denen Eltern besonders im Stress sind, auch gereizter wie sonst. Ist die Mutter am Morgen in Eile zur Arbeit zu kommen, da sie verschlafen hat, wird sich das Kind nicht freuen und der Mutter den Gefallen tun, sich schnell anzuziehen. An dem Tag kann passieren, dass der 6 Jährige sich plötzlich die  Schuhe nicht mehr selbst binden kann oder das Saftglas über dem frischen Pullover ausgeschüttet wird.

Nicht nur Kinder sind unser Spiegel, auch bei Tieren ist dies merklich zu beobachten, dass sie auf unsere Gefühlswelt reagieren. Beim Gassigehen oder dem Ausritt spiegeln sie ganz automatisch zum Beispiel unseren Stresspegel oder unsere Unsicherheit.

 

Gefühle müssen nicht ausgesprochen werden, um dass Menschen um uns herum dies wahrnehmen können. Erwachsene sind meist nicht mehr so sensibel, zumindest auf den ersten Blick. Kinder jedoch spüren sehr deutlich, ob dies was ausgesprochen wird auch der Wahrheit entspricht. Gerade  in Situationen in denen es uns nicht gut geht und uns unsere Tochter fragt, Mama geht es dir nicht gut und wir mit "Doch" antworten, werden wir Verwirrung in unserem Kind auslösen. Da das was das Kind fühlt und dazu hört nicht miteinander übereinstimmt.

Hier wird ein innerer Konflikt entstehen. Das Kind verknüpft innerlich das Erlebte und Gefühlte ganz falsch miteinander. Dies kann zum Beispiel dazu führen, dass das Kind im späteren Leben nicht erkennen kann, was es wirklich fühlt. Das bedeutet zum Beispiel, dass es nicht weiß, was es in bestimmten Situationen möchte. Möchte es am Abend noch weggehen mit Freunden oder ist es so müde, dass es zu Hause bleiben und sich entspannt einen Film anschauen möchte. Mach ich das, weil ich das selbt möchte oder weil es vermeintlich von mir verlangt wird?

 

Kinder, die in einer authentischen Umwelt aufgewachsen sind, können sich selbst fühlen und wissen aus ihrem Bauch heraus was sie brauchen und können dies umsetzen. Wichtig zu Wissen für Eltern ist, dass es nicht immer wichtig ist, dass es uns gut geht, sondern dass wir auch den Kindern beibringen dürfen, dass es uns mal nicht gut geht. Und wie man damit im Alltag umgeht. Dass es in Ordnung ist einen schlechten Tag zu haben und die Gefühle nicht wegdrücken muss um zu funktionieren.


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