Angst - der Wegweiser


Ängste sind wichtig. In der Evolution hat Angst unser Überleben gesichert. Es ging um Leben und Tod, wenn wir dem Säbelzahntieger nach der nächsten Ecke mit offenen Armen entgegen gelaufen wären. Daher sind unsere Ängste im Alltag ein ernster Ratgeber aus verschiedenen Perspektiven.

 

Gesunde Angst kann uns vor Gefahren schützen. In unserem Alltag ist es jedoch so, dass wir sehr häufig mit Situationen konfrontiert werden, die uns zwar Angst machen, die aber nicht gefährlich sind. Warum dürfen wir uns dennoch von unserer Angst leiten lassen?

 

Ein Beispiel aus meiner Praxis:

 

Maya hat  vor kurzem von Freunden den Vorschlag bekommen, den Tag in der Sauna ausklingen zu lassen. Dies hat sich dann im Tagesverlauf nicht mehr ergeben. Sie war erleichtert, da sie Sauna aus ihrer Kindheit mit unangenehmen Gefühlen verknüpft. Sie fühlt sich schutzlos und hat Angst.

 

Als sie im Verlaufe der Woche von ganz anderen Freunden erneut gefragt wurde, mit in die Sauna zu gehen, hat sie dies zunächst einmal ziemlich beschäftigt und sie war verzweifelt und auch wütend. Aus vielen anderen Erfahrungen hat Maya schon gelernt, dass Ängste, die auf negativen Erfahrungen in der Kindheit zurückgehen auch im Heute noch genauso mit übermächtigen Gefühlen  verknüpft sind. Diese lassen sich durch neue Erfahrungen jedoch überschreiben.

 

Maya hat sich dann ganz offen und bewusst mit ihren Freunden mit ihren Gefühlen und Ängsten auseinandergesetzt und zumindest beschlossen einmal dick eingepackt mit Handtuch und Bademantel aus dem Thermalbadbereich in die Saunalandschaft zu wechseln. Klar abgesprochen, dass sie jederzeit zurück in den Textilbereich gehen kann und sich zu nichts verpflichtet fühlen muss.

 

Im Saunabereich konnte Maya erst einmal ankommen. Durch ihr Handtuch geschützt konnte sie sich dort einfühlen in ihren Körper und die Umgebung. Nach einiger Zeit wurde sie neugierig und lies sich ein bisschen erklären, wie das mit der Sauna genau funktioniert. Beim nächsten Saunagang der Freundin hat sie sich entschlossen ganz mutig in die Panoramasauna mitzugehen, wohl wissend, dass sie jederzeit die Sauna verlassen kann.

 

Was Maya dann erlebte, war sehr überraschend für sie. Durch die Hitze fühlte sie sich sehr angenehm gehalten. Sie beschreibt es so, wie unter einer Therapiedecke, die ihr ihre eigenen Körpergrenzen aufzeigt und sich selbst so besser spüren lässt. Neben dem neuen Körperbewusstsein, erführ Maya eine sehr langsame, tiefe und bewusste Atmung. Nach dem ersten Saunagang fühlte sie sich in sich sehr wohl. Auch weil sie wusste, dass sie sich jederzeit in ihrem Handtuch vor ungewollten Blicken schützen kann.

 

Am Abend zu Hause war für Maya eine weitere Erkenntnis durch neues Erleben gekommen. Nach dem Saunabaden hat sie sich auch außerhalb ihrer Schutzhöhle, in die sie sich gerne und oft zurück gezogen hat, sehr wohl gefühlt.  In ihr war ein Stück Lebendigkeit zurück gekehrt. Sie hat sich in sich und auch über ihre Körpergrenzen hinaus (Aura) in den Raum ausgedehnt. So schutzlos sie sich vor Angst in ihren Gedanken vor dem Saunabesuch fühlte, so sicher und groß und wohlig fühlte sie sich hinterher.

 

Noch überraschender wurde es, als Maya sich auch in der Nacht noch sehr wohlig fühlte und ihre ganz andere Atmung beobachtete. Auch in den nächsten Tagen blieb ein wohliges und lebendiges Gefühl zurück. Nach einer Woche bemerkte sie, dass sich ihrer Atmung wieder verändert hatte und plante in Gedanken den nächsten Saunabesuch...

 

Dabei möchte ich anmerken, dass Lebendigkeit bei Maya sehr negativ besetzt war in ihrer Kindheit. Lebendigkeit, war aus diversen Gründen sehr "gefährlich". Dies wurde auch unterbunden in ihrem Umfeld.

 

Ich habe für Dich dieses wunderbare Beispiel aufgeschrieben, um dir zu zeigen, wie wichtig es ist, sich von seiner Angst leiten zu lassen. In ihr können große Geschenke, ganze Edelsteine verborgen sein. Im therapeutischen Setting können Ängste noch einmal von anderer Seite angeschaut werden. Dabei gilt es sich selbst auch Fragen zu stellen.

 

Wovor haben sie mich geschützt?

Gibt es heute immer noch eine begründete Angst?

 

Heute, im Hier und Jetzt, als erwachsene Person können wir in Situationen ganz anders reagieren und uns selbst helfen. Tatsächlich erst einmal in einem geschützten Raum, einer Therapie oder aber auch Stück für Stück im Alltag, mit guten Freunden und irgendwann alleine.

 

Aus der Erfahrung heraus hilft es, wenn Ängste ernst- und angenommen werden. Von Dir selbst und auch von Deinem Gegenüber. Nicht immer braucht es dazu einen Therapeuten. Hast Du gute Freunde oder einen liebevollen Partner, der Dich dabei unterstützt, Deine wahren Gefühle und Ängste zuzulassen, kannst Du sie in einen wertvollen Transformationsprozess übergeben.


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